Gedenkstättenfahrt nach Krakau/Auschwitz 2020 geplant

Erinnerungen an 2019

Im Juni des vergangenen Schuljahres wurde das erste Mal für die Schüler*innen des 10. Jahrgangs eine Gedenkstättenfahrt nach Krakau/Auschwitz angeboten. Die Teilnahme an der Fahrt war freiwillig, weckte jedoch großes Interesse bei den Schüler*innen. Die 23 Schüler*innen, begleitet von drei Lehrerinnen, erlebten eine anstrengende, aber eindrucksvolle Reise, die allen sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Auf dem Plan stand u.a. die Erkundung der modernen, weltoffenen und architektonisch interessanten Stadt Krakau inkl. dem jüdischen, bis heute erhaltenen Stadtteil Kazimierz. Auf den Spuren des jüdischen Lebens vor und während des Zweiten Weltkriegs, nahe an den Originalschauplätzen aus dem Film „Schindlers Liste“, erlebten wir eine eindrucksvolle Führung. Der Besuch einer Synagoge und dem dazugehörigen Friedhof, sowie die Führung durch die ehemalige Schindler Fabrik vertieften unseren Einblick in die Geschichte des Naziregimes und bereiteten uns auch auf den Besuch des Konzentrationslager Auschwitz vor. Der Tag in Auschwitz I und in Birkenau mit anschließendem Workshop zum Thema „Täter im Lager“, war ein sehr emotionaler Tag. Die Schüler*innen waren sichtlich erschüttert, am Tatort des Grauens zu stehen. In gemeinsamen Gesprächen arbeiteten wir das Unfassbare auf – begreifen konnten wir es nicht. Die Gedenkstättenfahrt war eine wertvolle, emotionale und lehrreiche Erfahrung, die auch möglicherweise einen anderen Blickwinkel auf das Leben ermöglicht.

Diese wertvollen Erfahrungen haben uns bewogen, die Gedenkstättenfahrt nach Krakau/Auschwitz fest in unser Schulprogramm aufzunehmen und somit weiteren Schülerinnen und Schülern im Jahrgang 10 diese Fahrt zu ermöglichen.

Die Eindrücke unserer Fahrt sind in Form einer Fotoausstellung in der Bibliothek zu besichtigen.

Karoline Reetz

 

Ein Tag in Ausschwitz

Ronja Brockamp, 28.06.2019

Ausschwitz ist ein gleichzeitig sehr interessanter und trauriger Ort. Es ist erschreckend darüber nach­zudenken, dass dieser Ort einzig und allein dazu diente Menschen in großem Maße zu töten. Man wird sich erst richtig bewusst wie viele Menschen dort starben, wenn man sich die Gegenstände ansieht, die den Menschen, die dort hinkamen, abgenommen wurden und heutzutage in den Gebäu­den des Hauptlagers ausgestellt sind. Dort befinden sich beispielsweise zwei komplette Räume, bis an die Decke gefüllt mit Schuhen.

Und das ist nur ein Bruchteil der abgenommenen Gegenstände, da der Großteil entweder, wenn er für die Nazis nutzlos war, zerstört oder verkauft oder weitergegeben wurde. Es ist etwas anderes Zahlen zu wissen, als wirklich die Menge der persönlichen Sachen zu sehen und zu wissen, dass jeder Gegenstand einer Person gehört hat, die dort gestorben ist.

Es gibt in den Ausstellungsräumen in Ausschwitz auch eine große Vitrine, in der sich Haare befinden, die den Menschen abrasiert wurden. Das sind nicht einfach nur Gegenstände wie alle anderen, es ist ein Teil der Menschen, die dort hinkamen.

Doch genauso traurig ist es die Namen auf den Koffern zu sehen, die in einer anderen Vitrine gezeigt werden. Die Menschen, die in das Konzentrationslager kamen, dachten, sie würden dort arbeiten und bekämen ihr Gepäck wieder. Doch viele wurden sofort zu den Gaskammern geschickt. Und diejeni­gen, die dort arbeiteten, taten dies unter menschenunwürdigen Lebensbedingungen und starben größtenteils an den Folgen der schweren Arbeit, schlechter Hygiene und wegen mangelnder Nah­rung. Jeder Name steht für die Hoffnung eines Menschen, ein vernünftiges Leben dort führen zu können. Diese Hoffnung wurde zerstört.

Wir sind auch in eine der ehemaligen Gaskammern gegangen und ich hatte, sofort als ich eingetreten war, ein mulmiges und beklemmendes Gefühl. Es ist schwer sich vorzustellen, wie viele Menschen an diesem Ort gestorben sind, und dass dieser Raum, in den man heute ohne Bedenken rein- und wieder hinausgeht, früher einmal eine Todesfalle war, die niemand lebend verlassen hat. Und es hat mir eine Gänsehaut verpasst, die Kratzspuren an den Wänden zu sehen.

Die große Menge der Baracken auf dem Gelände von Ausschwitz-Birkenau ist erschreckend, beson­ders wenn man bedenkt, wie viele Personen in einer Baracke auf engstem Raum zusammen ge­pfercht lebten. Man bekommt die großen Menschenmassen vor Augen geführt, die dort lebten, arbeiteten und starben.

Alles in allem war es eine wichtige Erfahrung, die meiner Meinung nach jeder einmal gemacht haben sollte. Besonders, weil es ein so großer und schrecklicher Teil unserer Geschichte ist. Wir sollten da­raus lernen, um nicht noch einmal die gleichen Fehler zu machen. Außerdem ist es etwas vollkom­men anderes über etwas zu lesen oder Bilder zu sehen, als wirklich dort gewesen zu sein.

 

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