Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs und der EF verbrachten fünf lehrreiche und emotionale Tage in Polen.
Die Stadt Krakau ist eine moderne europäische Metropole mit einer alten Geschichte. Im Stadtteil Kazimierz befinden sich sieben Synagogen und ein jüdischer Friedhof. Die Remuh-Synagoge und den dazu gehörenden Friedhof haben wir besichtigt und einen wichtigen Einblick in die jüdische Geschichte und den Glauben bekommen.
Einen weiteren wertvollen Einblick in die Geschichte bietet das Schindler Museum, das in der ehemaligen Schindler Fabrik untergebracht ist. Es zeigt eine beeindruckende Ausstellung zum Leben in Krakau vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Schülerinnen und Schüler bekamen die Möglichkeit, sich mit den vielen Schicksalen der Menschen unter der deutschen Besatzung auseinanderzusetzen. Vor allem das Schicksal der jüdischen Bevölkerung Krakaus, mit dem Ghetto, dem Arbeitslager Plaszow und dem Arbeits- und Vernichtungslager Auschwitz/ Birkenau.
Auch das Verweilen auf dem Gelände des ehemaligen Ghettos, mit den überproportional großen Stühlen und das Betrachten des Mauerfragments des Ghettos und die dazu, von unserer Stadtführerin Monika erzählten Geschichten, hinterließen bei uns Spuren.
Der Tag in Auschwitz/Birkenau mit den anschließenden Workshop zum Thema „ Flucht aus Auschwitz“ ,war ein ganz besonderer Tag.
Nicht nur das dieser Tag besonders lang und körperlich anstrengend war, sondern er berührte unsere Seele.
Einmal da zu stehen, wo die Geschichte in ihrer Grausamkeit nicht zu überbieten ist, macht fassungslos und sprachlos zugleich.
Die Führung durch die einzelnen Blocks in Auschwitz l mit den Bergen an Schuhen, Brillen, Koffern, Haaren der Opfer, die unzähligen Bilder der Gefangenen mit ihrem Ankunfts- und Todesdatum, bewegten jeden einzelnen von uns. Auch das Betretten und der Gang durch die Gaskammer löste bei uns ein unbeschreibliches Gefühl der Schwere aus. Die Todesmauer, der Stacheldraht, die schrecklichen Geschichten von Folter und grausamen Tod, all das steht für Auschwitz.
In Auschwitz- Brikenau, dem Arbeits - und Vernichtungslager: das Tor, durch das die unzähligen Waggons mit den Menschen aus aller Welt ankamen, die Selektionen an der Rampe und den Weg in die Gaskammer.
Das Leid und der Tod anderthalb Millionen unschuldiger Menschen an diesem Ort, unbegreiflich!
Die wichtigste Aussage der Schülerinnen und Schüler ist jedoch, dass wir dafür Sorge tragen müssen, dass sich diese Geschichte nicht noch einmal wiederholt. Dieser Ort ist eine Mahnung an die Welt!
Jedes Jahr, stellen wir fest, wie wichtig es ist, jungen Menschen diesen Einblick in die Geschichte zu ermöglichen.
Angesichts der zunehmend schwierigen politischen Lage in Europa und der Welt, ist es heute wichtiger denn je, dass wir die Chance nutzen, an solchen Orten, unserer Jugend das politische Bewusstsein zu vermitteln.
Die Gedenkstättenfahrt war für die Schülerinnen und Schüler eine eindrucksvolle und wichtige Erfahrung. Sie konnten nicht nur die Menschen und die Kultur eines anderen europäischen Landes kennenlernen, sondern sie bekamen auch die Möglichkeit zu begreifen, dass wir aus der Geschichte lernen müssen, damit sich diese nie wieder wiederholt.
Karoline Reetz
(Organisatorin der Gedenkstättenfahrt)