Planung eines Schulgartens im Atrium des D- Gebäudes (Pädagogisches Konzept)

Ein wesentlicher Bestandteil der Nachhaltigkeit ist die Planung, die Errichtung, Pflege und langfristige Nutzung eines Schulgartens. Schulgärten bieten vielfältige Lernchancen zur Förderung von Problemlöse- und Experimentierkompetenzen und zur Entwicklung von modernen und nachhaltigen Unterrichtskonzeptionen. Schulgärten verkörpern die Schulöffentlichkeit, ermöglichen didaktische Zugänge, fördern Naturverbundenheit sowie Sach-, Orientierungs-, Handlungs- und Gebrauchswissen. Hierdurch werden Schüler:innen Zugangswege in ökologische, naturkundliche und gärtnerische Tätigkeiten eröffnet. Kinder und Jugendliche sollen in diesem Zusammenhang für aktuelle Umweltprobleme sensibilisiert werden und gleichzeitig können sie sich mit möglichen Zukunftsängsten auseinandersetzen und diese ihnen genommen werden, indem ihnen Lösungsansätze und Strategien für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur und den vorhandenen Ressourcen aufgezeigt werden.

An der Peter Ustinov Gesamtschule werden insgesamt 1314 Schüler:innen von 123 Kolleg:innen im Ganztag unterrichtet. Die Schule liegt in einem Wohnbezirk der Stadt Monheim mit starker Gebäudeverdichtung und einem hohen Anteil versiegelter Flächen, sodass der Platz begrenzt ist. Aus diesem Grund ist das Errichten eines großen Schulgartens an der Schule nicht möglich. In zwei Gebäuden der Schule befindet sich ein Atrium, welches bisher ungenutzt war und die durch Umbaumaßnahmen zu einem kleinen Schulgarten umgestaltet werden könnte.

Das Kollegium der PUG besteht aus sehr aktiven Lehrer:innen, die der heterogenen Schülerschaft die Bildung für nachhaltige Entwicklung greifbar und verständlich machen möchten. Insbesondere die Errichtung eines Schulgartens ist sehr sinnvoll, da die Schüler:innen dadurch eine Möglichkeit erhalten das nachhaltige Denken und Handeln sowohl im Unterricht als auch in einer geplanten „Schulgarten-AG“ zu erwerben. Direkt „vor der Tür“ kann der Reichtum der Natur erfahrbar und greifbar gemacht werden. Zudem werden ihnen zahlreiche Kompetenzen innerhalb der Ökologie, der Ökonomie, der Kultur und dem Sozialem durch die praktische Arbeit in einem Schulgarten vermittelt. Dies soll insbesondere mithilfe der drei Gestaltungselemente erfolgen:

  1. den Handlungsraum, in dem
  • Frühbeete für die Ansaat / das Vorziehen von Nutzpflanzen,
  • die Hochbeete und Bodenbeete für Salat und Gemüse etc.
  • Komposter verankert sind,
  1. den Sinnesraum, darin enthalten die oben genannten Beete und eine Kräuterspirale,
  2. den Naturraum des Lavendelbeets.

Bezug zum Unterricht und zum Lehrplan

Der Schulgarten ist eine wichtige Grundlage unseres pädagogischen Konzepts, da auf diese Weise Exkursionen sinnvoll ergänzt werden können und ein praxisnaher Unterricht im Freien erleichtert und gefördert wird. Es lassen sich vielfältige Bezüge zu den Lehrplänen der verschiedenen Jahrgangsstufen in den Fächern Naturwissenschaften oder Biologie herstellen. Nachfolgende sind beispielhaft einige Lehrplanthemen mit Bezug zum Schulgarten aufgelistet.

Jahrgangsstufe

Fach

Thema/Inhalte mit Bezug zum Schulgarten

 

5

NW

„Tiere in ihren Lebensräumen“: Regenwurm, Insekten

„Pflanzen in ihren Lebensräumen“: Keimung und Wachstum, Nutzpflanzen

  • den Schulgarten als Lebensraum für Nützlinge erkunden
  • Anzucht von Gemüsepflanzen

7

Biologie

„Sonne – Motor des Lebens“ & „Ökosysteme und ihre Veränderungen“: Bau pflanzlicher Zellen, Fotosynthese und Zellatmung, Stoffkreisläufe und Trophieebenen

7

WP NW

„Lebensraum Boden“: Bodenarten und Bodeneigenschaften, Nutzen des Regenwurms, Komposthaufen, Pflanzen brauchen Böden

  • Ansetzen und Umsetzen eines Komposthaufens zur Gewinnung von Humus
  • Untersuchung von Bodenproben auf ihre Beschaffenheit und Geeignetheit zum Anpflanzen von Gemüsen und Kräutern

8

Biologie

„Kampf gegen die Krankheit“: Bakterien, Allergien am Beispiel des Heuschnupfens, Nahrungsmittelunverträglichkeiten

  • Kurzpräsentationen zu Pflanzen mit antibakteriellen Eigenschaften erstellen (z.B. Knoblauch, Zwiebeln, Bärlauch)

8

WP NW

„Landwirtschaft und Nahrungsmittel“: Pflanzenanbau – konventionell oder ökologisch, Düngung von Böden, Versorgung mit Nahrungsmitteln

  • Untersuchung von Bodenproben auf ihren Mineralstoffgehalt
  • Düngung der Beete mit Kompost und selbstgemachten Pflanzenjauchen

10

WP NW

 

„Medikamente und Gesundheit“: Heilpflanzen – Natur als Apotheke

  • Ringelblumensalbe herstellen
  • Hustensaft aus Zwiebelsud herstellen
  • Lavendelöl

EF

Biologie

„Biomembranen“: Diffusion und Osmose

  • Osmotische Vorgänge an Gurke, Blattsalat und Küchenzwiebel aus dem Schulgarten untersuchen

Q1

Biologie

„Fotosynthese – Umwandlung von Lichtenergie in nutzbare Energie“: Abhängigkeit der Fotosyntheserate von abiotischen Faktoren, funktionale Angepasstheiten – Blattaufbau, Absorptionsspektrum und Wirkungsspektrum von Fotosynthesepigmenten, Zusammenhang von Lichtreaktion und Calvin-Zyklus

„Angepasstheiten von Lebewesen an Umweltbedingungen“: Toleranzkurven, Einfluss von Umweltfaktoren auf die ökologische Potenz

„Wechselwirkungen und Dynamik in Lebensgemeinschaften“: Intra- und interspezifische Wechselwirkungen, Ökosystemmanagement

„Stoff- und Energiefluss durch Ökosysteme und der Einfluss des Menschen“: Nahrungsnetze, Kohlenstoffkreislauf, anthropogener Treibhauseffekt

  • Versuche zum Wachstum von Nutzpflanzen unter Einfluss verschiedener Umweltfaktoren
  • Erstellen von Kurzpräsentationen: „Warum Pflanzen für uns alle wichtig sind“ (z.B. Pflanzen als Produzenten, Pflanzen als Sauerstofflieferanten, Pflanzen als Kohlenstoffspeicher, Pflanzen kühlen Städte etc.)

Praktischer Ansatz, Pflanzenbau – und Verarbeitung

Die Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen, aber auch das Lebensmittelangebot haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert, so dass der Verzehr von Süßigkeiten und Fast-Food sowie Convenience Produkten zugenommen hat. Ein Teil der Schüler:innen kennt aus ihrem täglichen Umfeld kaum den Weg von Saatgut zum erntereifen Produkt und erlebt diese oft nur in verarbeiteter Form.

Der Schulgarten bietet den Schüler:innen die Möglichkeit mit der Aussaat, Pflege und Ernte von lokalen Obst- und Gemüsesorten sowie Kräutern mitzuerleben und ein praktisches Verständnis für saisonales Gemüse und Kräuter zu bekommen. Auf diese Weise verfolgen sie die gesamte Wertschöpfungskette, da sie ihre Lebensmittel selbst anbauen und zugleich diese ernten. Deshalb wird an dieser Stelle die Zusammenarbeit mit dem Fach „Hauswirtschaft“ stattfinden. Die Kräuter und das Gemüse sollen insbesondere im Hauswirtschaftsunterricht verwendet werden. Die Schüler:innen sammeln gemeinsame Sinneserfahrungen bei der Verkostung und dem Zubereiten von Gemüse und Kräutern und beeinflussen damit den Speiseplan. Auch lernen sie auf diese Weise die gesunde Ernährung kennen. Dieses Wissen wird im Biologieunterricht aufgegriffen und vertieft.

Gleichzeitig erleben sie einen Garten als Erholungsort und entdecken Kleinbiotope.

Fächerübergreifendes Lernen

Die Peter-Ustinov-Gesamtschule pflegt einen Schüler:innenaustausch mit einer Partnerschule in Atasehir in der Türkei. Die Jugendlichen möchten ein gemeinsames Projekt aufbauen, in dem sie sowohl in Deutschland als auch in der Türkei ein Lavendelbeet säen, dieses beobachten und die Pflanzen in ihrer Entwicklung begleiten. Anschließend nähen sie kleine Duftsäckchen, die sie am „Tag der offenen Tür“ verkaufen. Auch gibt es an der Schule eine „Lavendel-AG“ in der sich ebenfalls die Schüler:innen mit den Lavendelpflanzen beschäftigen, indem sie diese pflegen, zeichnen oder zu Duftsäckchen verarbeiten.

Auf diese Weise wird auch das soziale Lernen gefördert, da die Schüler:innen, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten eine gemeinsame Kommunikation und Kooperation mit Austauschschüler:innen oder einer Arbeitsgemeinschaft entwickeln.

Langfristige Planung

Der Schulgarten muss regelmäßig gepflegt werden. Um dies zu gewährleisten, wird die Schulgarten-Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Schüler:innen aus verschiedenen Jahrgangsstufen, angeleitet durch mehrere Lehrkräfte, diesen bewirtschaften. Um die Organisation der Bewirtschaftung zu strukturieren, soll ein Arbeitsplan für das Gartenjahr erarbeitet werden, der die Aufgaben für den Anbau und Pflege festschreibt. Für die unterrichtsfreien Zeit wird eine Bewässerungsanlage installiert. Weiter Überlegungen sollen in den nächsten Wochen konkretisiert werden.

 


Sponsorenlauf der Peter Ustinov Gesamtschule am 30.04.2025

Am 06.11.2025 haben wir an unserer Schule mit großer Freude die Zertifizierung Schule der Zukunft BNE Stufe 2 gefeiert.

Diese Auszeichnung verpflichtet. Zahlreiche neue BNE-Projekte (Bildung für nachhaltige Entwicklung) wurden seitdem ins Leben gerufen.

In diesem Jahr sollen durch einen Sponsorenlauf zwei Projekte, Green Tunesia und ein Schulgarten an der Peter Ustinov Gesamtschule gefördert werden.

Bei dem Green Tunesia Projekt handelt es sich um ein internationales Projekt an der unsere Partnerschule Bilgin in Atasehir, eine Schule in Tunesien auf Djerba und die Peter Ustinov Gesamtschule beteiligt sind.

Beim Green Tunesia Projekt planen Schüler:innen der Oberstufen der PUG und der Bilgin ein Urban gardening Projekt in Tunesien. Dieses Projekt soll an einer Schule in Tunesien ausgeführt werden. Die Schüler:innen planen und recherchieren mit großer Begeisterung. Es ist zwischen den beiden Schulen eine länderübergreifende task-card ins Leben gerufen worden, die die Ergebnisse beider Schulen dokumentiert.

Außerdem plant die Peter Ustinov Gesamtschule mit Hilfe der Schulgarten-AG einen klimaneutralen Schulgarten. Die Hälfte der Gelder soll hier als Startkapital zum Bau des Schulgartens verwendet werden.

In den vergangenen Jahren hat die Peter Ustinov Gesamtschule Projekte in Ghana (Schulbänke und Bau eines Brunnens) unterstützt.

Schülerinnen und Schüler der SV haben das Motto für den diesjährigen Sponsorenlauf beigesteuert:

„No Plan(et) B – So run!“

„Kein Plan(et) B – Also lauf!“

Wir freuen uns auf einen erfolgreichen Sponsorenlauf. 

                                                                       

 

Sponsorenlauf am 30.04.2025

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