Wir beobachten, dass es unserer Schülerschaft ein immer wichtigeres Anliegen wird, denn wir haben nur einen Planeten.
Bildung für nachhaltige Entwicklung hat nicht nur eine ökologische Komponente, sondern auch eine ökonomische und eine soziale Komponente.
Nachhaltiger Unterricht zielt darauf ab, Lernprozesse so zu gestalten, dass sie langfristig wirksam sind. Im Mittelpunkt steht nicht allein die Vermittlung von Wissen, sondern die Befähigung von Schülerinnen und Schülern zu verantwortlichem Handeln im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.
Gute Beispiele für nachhaltigen Unterricht zeigen, wie Lehrkräfte Lernumgebungen schaffen, die Selbstständigkeit, kritisches Denken und Zukunftskompetenzen fördern. Dies kann nur gelingen, wenn nachhaltige Themen unter verschiedenen Fragestellungen in verschiedenen Fächern problematisiert werden.
Hier müssen fachliche Inhalte mit lebensweltlichen Bezügen verbunden werden. So können Lernende ermutigt werden, gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Zusammenhänge zu erkennen und zu reflektieren.
Im Folgenden werden einige Beispiele aus dem Unterricht gezeigt.
Die Vernetzung von Unterrichtsfächern unter dem BNE-Aspekt ist ein wichtiges Anliegen.
In diesem Schuljahr starten wir ein Großprojekt, wo nicht nur zahlreiche Unterrichtsfächer an diesem Projekt teilnehmen, sondern auch unsere Partnerschule in Tirat Kamel in Israel.
Wir haben gemeinsam ein künstlerisches- musikalisches Projekt ins Leben gerufen. Mit diesem Projekt möchten wir Brücken zwischen Menschen bauen.
Horst Stolzenburg, Schulleiter
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Thema der Unterrichtsreihe:
Take a stand! - How can we rethink our consumption to create a more sustainable future?
Thema der Unterrichtssequenz:
The cost of overconsumption: How can we make a difference?
Thema der Unterrichtsstunde:
Smart shopping or mindless spending? – Taking a stand on Black Friday
Informationsentnahme aus einem Artikel zu Black Friday sowie Entwicklung und Präsentation nachhaltiger Konsumalternativen im Rahmen der Schulung von Lesekompetenz.
Kernanliegen:
Die Schüler*innen erweitern ihre funktionale kommunikative Kompetenz im Bereich Leseverstehen, indem sie einen Artikel über Black Friday lesen, Informationen entnehmen und diese erläutern (AFB I/II). Sie reflektieren kritisch die Auswirkungen von Überkonsum und entwickeln kreative Lösungen für nachhaltigen Konsum, die sie in einem Gallery Walk präsentieren (AFB III).
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In der Jahrgangsstufe 8 steht das Unterrichtsvorhaben „Die Welt erobern und ausbeuten - früher wie heute?“ im Curriculum. Im Rahmen dessen ist die Vergangenheit Deutschlands als Kolonialmacht ein wichtiges Thema, denn das koloniale Erbe beeinflusst noch immer unsere heutige Lebenswirklichkeit. Ein anschauliches Beispiel stellen Straßennamen mit kolonialem Bezug dar, mit deren Namensgebung sich in einer Unterrichtseinheit kritisch auseinandergesetzt wurde.
Den Schüler*innen war der bis heute bestehende Einfluss des Kolonialismus zu Beginn der Unterrichtseinheit nicht bewusst. Bei Straßennamen wie „Mohrenstraße“ wären ihnen niemals die Gräueltaten der deutschen Kolonialherren in den Sinn gekommen, denn sie kannten die Bedeutung des Wortes „Mohr“ nicht. Umso schockierter waren sie nach der Erläuterung dessen und wunderten sich darüber, dass derartige Begriffe immer noch im öffentlichen Raum zu finden sind. Schließlich sind es diese Jugendlichen gewohnt, als Menschen vieler verschiedener Nationalitäten miteinander zu lernen und einander respektvoll zu begegnen. Ausgrenzung aufgrund der Hautfarbe oder ethnischer Zugehörigkeit wird in der Schule nicht geduldet, in der Öffentlichkeit aber scheinbar akzeptiert – das irritierte die Schüler*innen.
Zunächst wurde eine Quelle aus der Zeit des Kolonialismus analysiert, anhand derer Merkmale des kolonial-rassistischen Denkens abgeleitet und in Bezug zur Gegenwart gesetzt wurden. Im Anschluss wurden unterschiedliche Positionen zum Umgang mit dem kolonialen Erbe am Beispiel von Straßennamen mit Kolonialismusbezug erörtert, um ein abschließendes Urteil darüber zu fällen, ob eine Umbenennung stattfinden sollte. Es war sehr beeindruckend, wie intensiv sich die Lerngruppe aus 13- bis 14-Jährigen mit dem Thema auseinandersetzte. Sie reflektierten ausführlich, in welchen Zusammenhängen kolonial-rassistische Denkweisen heute noch in der Öffentlichkeit wirksam sind, was sie letztlich zu dem Urteil führte, dass Straßen wie die „Mohrenstraße“ dringend umbenannt werden sollten. Gerechtigkeit für die Opfer des Kolonialismus bzw. ihre Nachfahren kann nur erreicht werden, wenn diskriminierende Begriffe endlich verschwinden, so die abschließende Bewertung.
Entsprechend des Ziels 10 „Reduzierung von Ungleichheiten“ der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ist die PUG darum bemüht, ihren Schüler*innen Empathie sowie interkulturelle Kompetenzen zu vermitteln und sie zu einem respektvollen und aktiven Einsatz für Gleichberechtigung zu befähigen. Wenn junge Menschen Rassismus erkennen und sich dagegen erheben, haben wir die Chance auf eine friedliche Zukunft miteinander.
Die Lernziele der Stunde:
Kernanliegen | Die Schüler*innen setzen sich anhand einer historischen Quelle und eines aktuellen Beispiels kritisch mit dem kolonialen Erbe Deutschlands auseinander, reflektieren, inwiefern kolonial-rassistische Denkweisen heute noch im öffentlichen Raum wirksam sind und entwickeln ein begründetes Urteil zum Umgang mit der kolonialen Vergangenheit am Beispiel von Straßennamen. |
Teilziele und Bezug zu Kompetenzen des KLP | Teilziel 1: Die Schüler*innen beschreiben Merkmale des kolonialen Denkens anhand einer Quelle und setzen diese in Bezug zur Gegenwart. (SK9, SK10, MK5) |
Teilziel 2: Die Schüler*innen erörtern unterschiedliche Positionen zum Umgang mit dem kolonialen Erbe am Beispiel von Straßennamen. (UK11, UK13, HK9, HK11) | |
Teilziel 3: Die Schüler*innen beurteilen, ob Straßennamen mit kolonialem Bezug umbenannt werden sollten. (UK11, UK13, HK9, HK11) |
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In der vorliegenden Unterrichtsstunde sollen die Schülerinnen und Schüler die Vor- und Nachteile von KI gegeneinander abwägen. Dieser Prozess ist selbst KI-gestützt. Zunächst formulieren die Schülerinnen und Schüler Pro- und Kontraargumente für bzw. gegen KI, diese überarbeiten sie sprachlich mit der DeepL-App. Im zweiten Schritt lassen sie sich von KI (Fobizz ChatGPT 4.0 mini) ein Feedback zum Inhalt und zur Struktur ihrer Argumente geben. Als Sprinteraufgabe können die Schülerinnen und Schüler mit der KI selbst eine Diskussion zu den Vor- und Nachteilen führen (prompt: back and forth conversation). Als Abschluss tauschen sie die vorbereiteten Argumente in einer Diskussion aus und nehmen an einer digitalen Umfrage teil, ob ihrer Meinung nach die Vor- oder die Nachteile von KI überwiegen.
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Als der Hund verschwindet, verdächtigt die Dame Oskar und dieser beginnt mit Freunden den Hund zu suchen und möchte seine Unschuld beweisen. Die vorliegende Unterrichtsstunde setzt am Ende der Suche an, als sich bereits eine Hauptverdächtige für den Diebstahl des Hundes herauskristallisiert hat. Die Schüler*innen sollen in Gruppenarbeit ein Fahndungsplakat für die Hauptverdächtige erstellen. Hierzu müssen sie die Buchstellen, in denen sie beschrieben wird, sehr genau lesen und die für das Plakat nötigen Informationen entnehmen. Mit dem KI-Texteditor lassen sie ihre Rechtschreibung korrigieren und erstellen dann mit KI-Bilderstellung ein Bild für das Fahndungsplakat, das genau der Beschreibung im Buch entsprechen soll. Die Arbeitsergebnisse laden sie auf die Fobizz-Pinnwand hoch und geben sich Peer-Feedback im Hinblick auf die erfolgreiche Umsetzung der Beschreibung im Buch. Zum Abschluss reflektieren sie ihren Gruppenarbeitsprozess mit einem digitalen Würfel.
