Am 06.10.2018 hieß es sich zu abendlicher Stunde von der PUG aus bereitzumachen für eine der großen Prüfungen unserer modernen Zeit: Nachtfahrt in einem Reisebus, um die 80 Teilnehmer. Entsprechend gerädert aber trotzdem guter Dinge erreichten wir über Berg und Tal am nächsten Vormittag unser Ziel, Montecatini Terme in der Toskana.
Der etwas im Inland gelegene Ort präsentierte sich als kleines, nettes Städtchen, das sich aufgrund seiner Vergangenheit als Kurort mit teils mondäner Architektur schmückt. Auch unser Hotel atmete eine gewisse Grandezza, war zwar etwas abgewohnt, punktete aber mit schöner Außenanlage und vor allen Dingen sehr freundlichem und aufgeschlossenem Personal, das uns in den folgenden Tagen immer hilfreich zur Seite stand. Im weiteren Verlauf des Tages belegten wir die Zimmer, lebten wir uns ein und erkundeten die nähere Umgebung, zu der auch ein mit alten Bäumen bewachsener Stadtpark gehörte.
Am Montag stand ein ganztägiger Ausflug nach Cinque Terre auf dem Programm, der sich aufgrund der eigenwilligen Fahrweise einiger Einheimischer allerdings verzögerte. Außer kleinem Blechschaden am Reisebus (und größerem am Privat-PKW des wortgewaltig fluchenden italienischen Eigners) nichts passiert, aber die Fähre war weg. So machten wir uns mit dem Zug in die pittoresken Küstenstädtchen auf und fuhren nur auf dem Rückweg mit dem Schiff. Die sonnige See, die bunten Gassen und die schönen Lokale direkt am Meer entschädigten uns aber voll und ganz.
Am nächsten Tag ging es zunächst in die Altstadt von Luca, die sich als weitgehend authentisches mittelalterliches Ensemble präsentiert. In Kleingruppen erkundeten wir die Stadt und entdeckten Dachgärten auf hohen Türmen, prachtvolle Kirchen und mit lokalen Spezialitäten lockende Trattorien.
Am frühen Nachmittag ging es dann nach Pisa weiter, wo uns die weltbekannte schräge Nummer lockte (und der Turm ist tatsächlich schiefer, als man meinen könnte). Die ganz in weißem Marmor gehaltene Anlage gehört zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe und beeindruckte uns nachhaltig.
Gute Stichworte, denn beides kann man auch über den Programmpunkt vom Mittwoch sagen: Die Stadt Florenz. Vor den Genuss kam aber auch hier der Schweiß, in Form eines längeren Fußmarsches in die Innenstadt. Seltsamerweise waren wir wohl nicht der einzige Reisebus, der die toskanische Hauptstadt an diesem Tage ansteuerte. Spektakuläre Brücken, weitläufige Paläste und Scharen von knipsenden Asiaten machten aber auch diesen Ausflug zu einem Erlebnis.
Trotzdem noch nicht genug: Am gleichen Abend machte sich von unserer Ausgangsbasis in Montecatini eine größere Gruppe per Zahnradbahn auf in die hochgelegene Altstadt. Blinkende Lichter im Tal, eine zu dieser Stunde verlassen liegende Festung, Lieder intonierende Kellner der kleinen Restaurants, viel romantischer geht es nicht.
Ähnliches über die Rückfahrt zu sagen, die sich am Donnerstag an ein abschließendes gemeinsames Mittagessen anschloss, wäre übertrieben. Aber auch diese Härteprüfung einer zweiten Nachtfahrt brachten wir den Umständen entsprechend gut hinter uns. Müde, aber mit viel zu erzählen verabschiedeten wir uns dann am Freitag, den 12.10. voneinander. Die sechstägige Stufenfahrt war vorbei, wir werden noch oft an viele Einzelheiten denken.