Zum zweiten Mal fand die Gedenkstättenfahrt Berlin an der Peter-Ustinov-Gesamtschule vom 02. bis 06. September 2024 statt. 26 Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrganges machten sich mit Frau Hesse und Herrn Bartz Richtung Berlin auf, um dort die Gedenkstätten Ravensbrück und Sachsenhausen sowie die Neue Synagoge Berlin aufzusuchen, aber auch um direkt vor Ort zu forschen.
Am Dienstag ging es direkt Richtung Fürstenberg an der Havel. Dort besuchten die Schülerinnen und Schüler der Peter-Ustinov-Gesamtschule das Konzentrationslager Ravensbrück, welches als reines Frauenkonzentrationslager galt. Eine wichtige Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler ist gewesen, dass sie ein Teil des Weges gegangen sind, den auch die Gefangenen zu gehen hatten.
In der Gedenkstätte angekommen, ging es direkt mit einer Führung über das so genannte Verwaltungsgelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Hierbei erwähnte eine Schülerin „Die Schönheit ist irreführend und macht einem irgendwie Angst.“
Erschreckend für die Schülerinnen und Schüler war aber auch, dass der Leiter des Konzentrationslagers Ravensbrück, Fritz Suhren, mit seiner Familie direkt in nächster Nähe der Baracken wohnte.
„Unvorstellbar.“ raunte ein Schüler in die Gruppe, als man das „Herrenhaus“ Suhrens betrat.
Nach dieser Führung ging es zur ersten Aufgabe. Die Schülerinnen und Schüler sollten mithilfe von schriftlichen Quellen die brutale Vorgehensweise der Nationalsozialisten in verschiedenen Bereichen erarbeitet. Ein wichtiger Aspekt – hier sagte ein Schüler, dass die Quellen nichts für schwache Nerven seien – war die Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten herauszuarbeiten, die sich vor allem im Bereich der Menschenversuche bei polnischen Frauen aus dem Widerstand durchgeführt wurden.
Nach dem Mittagessen ging es auf das Barackengelände. Die Gedenkstätte Ravensbrück hat hier durch eine beeindruckende Visualisierung zur Erinnerung und Mahnung aufgerufen, indem schwarze Kieselsteine gezielt eingesetzt wurden, um die abgerissenen Baracken darzustellen.
Hier sollten die Schülerinnen und Schüler nun einzelnen Stationen selbstständig aufsuchen und anhand Bildquellen die historische Dimension dieses Ortes erarbeiten.
Nach der Präsentation der Ergebnisse ging es dann zurück nach Berlin. Am Abend setzte sich die Gruppe nochmals zusammen und reflektierte den Tag. Für einige Schülerinnen und Schüler war es ein teilweise hoch emotionaler Tag, denn für viele der Jugendlichen war bis dato nur das Buchwissen vorhanden. „Geschichte in Büchern zu lesen ist das eine, aber Geschichte vor Ort zu erleben, ist was vollkommen anderes.“ gab ein Schüler die Eindrücke des Tages wieder.
Am Mittwoch, den 04. September 2024 ging es zur Neuen Synagoge Berlin auf der Oranienburger Straße. Die jüdische Gemeinde zu Berlin war einst die größte Gemeinde in Deutschland.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler durch den Sicherheitsbereich geschleust wurden – seit dem 03. Oktober 2023 haben sich die Sicherheitsmaßnahmen verdreifacht –, wurden wir durch die Synagoge und den Gottesdienstraum geführt. Hier wurden alle Reliquien vorgezeigt und den Jugendlichen erklärt. Bei einigen kam die Aussage über den Lippen, dass man dies von seinem bzw. ihrem Gottesdienst so ähnlich kennen würde.
Nach der Führung durch die Neue Synagoge bekamen unsere Schülerinnen und Schüler eine Führung durch das anliegende jüdische Viertel Berlins. Hier öffnete sich den Schülerinnen und Schüler ein Einblick in das jüdische Leben erneut, als unsere Gruppe an einer Grundschule vorbeiging, welche durch hohe Sicherheitsmaßnahmen in Form von mehreren Polizeibeamten geschützt wurden. Einige Zeit später konnten unsere Schülerinnen und Schüler eine Schülergruppe der Grundschule beobachten, die vom Schulgelände zur naheliegenden Sporthalle des Gymnasiums gingen – eskortiert von zwei Polizeibeamten.
Am Donnerstag, den 05. September 2024 fuhr unsere Schülerschaft zur Gedenkstätte Sachsenhausen. Aufgrund der Gruppengröße wurden diesmal die Schülerinnen und Schüler geteilt. Gleichzeitig kamen wir in den Genuss, dass das pädagogische Personal ein neues Konzept mit unseren Gruppen testen wollten, weswegen erstmal eine großangelegte Führung über das Gelände stattfand.
Dann erfolgte die Quellenarbeit anhand Bilder; die Gruppen bekamen verschiedene Bilder, die von Häftlingen gezeichnet wurden, und sollten dann an die entsprechenden Orte auf dem Lagergelände gehen. Dort fanden sie weitere Informationen, um diese dann später den anderen Gruppen zu präsentieren.
Am späten Nachmittag fuhren unsere Schülerinnen und Schüler zurück nach Berlin in die Jugendherberge, wo bei einem gemeinsamen Abendessen der heutige Tag, aber auch die gesamte Gedenkstättenfahrt reflektiert wurde. Dabei kamen auch Fragen auf, die sich mit aktuellen Themen beschäftigten.
Am nächsten Tag ging es zurück nach Monheim.
23 Schülerinnen und Schüler brachen mit Frau Stempkowski und Herrn Bartz Richtung Berlin auf, wo sie am späten Nachmittag ankamen. Nach dem Bezug in der Jugendherberge in Lichterfelde erkundeten die 10. Klässler das politische Berlin.
Am Mittwoch, den 07. Juni 2023 fand ein Besuch in der Gedenkstätten Sachsenhausen statt. Mit dem dortigen pädagogischen Personal wurde zuerst ein kleines Seminar abgehalten, in welchem die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler über die Shoah auf einen gemeinsamen Punkt gebracht wurden.
Dann erfolgte ein erster Rundgang über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Als die Schülerinnen und Schüler beim Torinschrift „Arbeit macht frei“ ankamen, erfolgte der erste Arbeitsauftrag: Wie wirkt diese Inschrift auf Euch?
Es ist ein bedrückendes Gefühl.“ sagte eine Schülerin, während ein anderer Schüler sagte „Es ist menschenverachtend. Die Nazis verstanden unter dieser Freiheit den Tod.“
Nach einer kurzen Pause ging es dann am Nachmittag in Kleingruppen zum nächsten Arbeitsauftrag. Die Schülerinnen und Schüler sollten in Kleingruppen selbstständig Orte auf dem Gelände der Gedenkstätte aufsuchen und mithilfe von Arbeitsaufträgen später nicht nur vorstellen, sondern auch anhand von Bildern und Aussagen eine historische Beurteilung abliefern.
Am späten Nachmittag ging es dann wieder nach Berlin, wobei die Schülerinnen und Schüler während der Zugfahrt und auch bei einem kleinen gemeinsamen Abendbrot im Aufenthaltsraum der Jugendherberge das Thema untereinander diskutierten.
Am Donnerstag, den 08. Juni 2023 ging es am frühen Morgen zur Neuen Synagoge auf der Oranienburger Str. Dort wurden die Schülerinnen und Schüler erstmal klar, wie stark sich jüdische Deutsche fühlen, als sie die Sicherheitsvorkehrungen durchliefen.
In der neuen Synagoge erfolgte eine Führung über das alte Gelände, wo die Schülerinnen und Schüler mit gemischten Gefühlen die Ruinen der Neuen Synagoge betrachteten. Nach einer anschaulichen Erklärung, wie die jüdischen Rituale bei einem Gottesdienst sind, fand eine weitere Führung durch das Jüdische Museum statt. Dort entdeckten die Schülerinnen und Schüler einen Gedenkstein für die Opfer und Überlebenden der Berliner Gemeinde, der einen Namen enthielt, mit dem niemand gerechnet hatte.
Am Nachmittag besuchte unsere Gruppe das Denkmal für die ermordeten Juden Europas auf der Cora-Berliner-Str. Hier bekamen unsere Schülerinnen und Schüler eine Führung durch das Denkmal. „Wieder ein bedrückender Ort.“ antwortete ein Schüler, als er gefragt wurde, was er zwischen den 2711 Steinen empfinde. Mehrere Mitschülerinnen und Mitschüler nickten zustimmend.
Am späten Abend ging es dann zurück zur Jugendherberge, wo noch bis weit nach Mitternacht Gespräche geführt wurden. Frau Stempkowski und Herr Bartz hörten zu, erklärten und waren über die Sensibilität der Jugendlich erstaunt und ergriffen.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder zurück ins Rheinland.