Bei uns steht das T heute auch für TRAURIG.
Wir sind traurig.
9. Juni 2004: Eine Nagelbombe detoniert in der Köln-Mühlheimer Keupstraße und verletzt dabei 22 Menschen.
Wir sind traurig.
15. Dezember 2014: 15 000 Menschen kommen in Dresden zusammen und demonstrieren gegen die Überfremdung des Landes und für ein schärferes Asylgesetz. Einige andere Städte folgen dem Beispiel und gehen auch auf die Straßen.
Wir sind traurig.
7. Januar 2015: Beim Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo werden 12 Menschen getötet.
Wir sind traurig.
11. Januar 2015: Zum wiederholten Mal wird der Rohbau der Dormagener Moschee mit Nazi-Parolen beschmiert.
Wir sind traurig.
26. Februar 2015: In Gilserberg will ein Hotelier den Behörden sein Hotel zur Verfügung stellen, damit Flüchtlinge hier Unterkunft finden können. Daraufhin erhält er mehrere anonyme Drohungen durch die Dorfgemeinschaft.
Wir sind traurig.
In der Nacht vom 21.1 auf den 22.1.2015 werden rassistische Graffitis in Monheim angebracht, unter anderem an ein Haus mit Mitbürgern muslimischen Glaubens. Später wird auch unsere Schule mit einem rassistischen Graffiti beschmiert.
Wir sind traurig.
O wie Gooooldene Regel. Sie lautet: "Behandle andere Menschen so, wie du auch behandelt werden möchtest."
Man findet diese Regel in allen monotheistischen Religionen, dem Judentum, dem Christentum und dem Islam.
Und weil sie so wichtig ist, steht sie als Mosaikinschrift in der Empfangshalle des Hauptgebäudes der Vereinten Nationen in New York.
Das L steht für die Liebe! Die Liebe kennt keine Ländergrenzen, die Liebe spricht alle Sprachen, die Liebe ist geduldig, die Liebe ist lebenswichtig!
Ich zitiere heute einen meiner Lieblingsschriftsteller Leo Tolstoi:
"Man kann ohne Liebe Holz hacken, Ziegel formen, Eisen schmieden. Aber man kann nicht ohne Liebe mit Menschen umgehen!"
E - wie EINE Erde
Wir sind alle Bewohner EINER Erde, einem Planeten von dem man behauptet, er sei der schönste in unserem Sonnensystem.
Unsere Erde ist deshalb so einzigartig, weil sie von der Vielfalt und den damit verbundenen Reichtum lebt.
Aus diesem Grund sind wir Menschen nahezu dazu verpflichtet in einer kulturellen Vielfalt zu leben, um eben diese Einzigartigkeit, Schönheit und Reichtum unserer Erde zu unterstützen und zu bewahren."
R steht für Respekt. Respekt vor Andersartigkeit. Jede Gesellschaft sollte offen sein für kulturelle, ethnische und religiöse Vielfalt und sollte sich als oberstes Ziel ein wertschätzendes Miteinander setzen. Wir möchten in unserer Schule friedlich und voller Respekt vor der Vielfalt aller Schülerinnen und Schüler, aller Lehrerinnen und Lehrer zusammen leben und lernen. Ausgrenzungen und Diskriminierungen jeder Art dürfen keinen Platz.
Hier respektiert jeder jeden.
Mein A steht für Artikel 1 des Grundgesetzes. Der allererste Satz in der Verfassung unseres Landes ist kurz und einfach:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Da steht nicht „Die Würde des Deutschen ist unantastbar“, sondern die Würde des Menschen, also aller Menschen, die in unserem Land leben.
Da steht nicht „Die Würde des Mannes ist unantastbar“, sondern Die Würde des Menschen, also aller Menschen, auch die der Frauen.
Da steht nicht „Die Würde der Erwachsenen ist unantastbar“, sondern Die Würde des Menschen, also aller Menschen, auch die der Kinder und Jugendlichen.
Da steht nicht „Die Würde der Lehrer ist unantastbar“, sondern Die Würde des Menschen, also aller Menschen, auch die der Schüler.
Da steht nicht „Die Würde des Christen ist unantastbar“, sondern Die Würde des Menschen, also aller Menschen, egal ob Christ, Jude, Moslem, Buddhist oder Atheist.
Dieser Satz ist kurz und einfach, und er ist einfach genial. Er ist eine Aufforderung und eine Verpflichtung für uns alle.
Das N hat heute zwei Aussagen:
Zum einen steht das für ein ausdrucksstarkes Wort: N wie Nächstenliebe.
Über die Nächstenliebe gäbe es viel zu sagen. Doch ich möchte mich auf folgendes beschränken:
Durch die Nächstenliebe lernt der Mensch Empathie zu zeigen,
Toleranz zu zeigen und
begegnet seinem Nächsten weder mit Hass noch mit Gewalt.
Die Nächstenliebe stellt die Rechte aller Menschen, ganz gleich welcher Weltanschauung in den Vordergrund.
Zum anderen steht das N für eine ausdrucksstarke Aussage:
N wie Nein zur Ausländerfeindlichkeit und Nein zum Terrorismus
Mein Z steht für Zusammenhalt
Egal ob in der Familie, im Freundeskreis, in einer Sportmannschaft oder in einem anderen Team, wir Menschen brauchen den Zusammenhalt in Gruppen.
Begegnen sich nun Menschen, die ganz unterschiedliche Meinungen, Vorstellungen, Interessen, Überzeugungen oder Glaubensrichtungen haben, ist es nicht immer einfach, den Zusammenhalt aufzubauen, den es braucht, um zusammen erfolgreich zu sein.
Begegnet man sich jedoch mit Offenheit und Respekt, schafft dies die Grundlage für den Zusammenhalt in einer Gruppe, der dann wiederum jeden Einzelnen stärkt.
Denn wie der berühmte griechische Dichter Äsop bereits sagte: ”Gemeinsam sind wir stark, alleine gehen wir unter.”
Und ebenso wollen wir hier an der Peter Ustinov Gesamtschule stark, über alle religiösen und kulturellen Unterschiede hinweg, friedlich und respektvoll, unsere Zukunft zusammen gestalten.
Das "!" steht für uns ALLE hier und heute! Wir setzen hiermit ein klares ZEICHEN gegen Terrorismus, gegen Ausgrenzung und für eine integrierte multikulturelle bunte Gesellschaft!!!!