Nahe der Friedhofskapelle und der Mauer an der Friedhofstraße finden wir auf dem katholischen Friedhof in Monheim das Grab der russischen Zwangsarbeiter.

Hier liegen 10 Menschen beerdigt, die aus ihrer Heimat verschleppt wurden, um in Deutschland während der Kriegsjahre Zwangsarbeit zu leisten.

Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus der Jahrgangsstufe 12 der Peter-Ustinov-Gesamtschule hat 2004 / 2005 dieses bis dahin eher unerforschte Kapitel der Stadtgeschichte gemeinsam mit ihrem Lehrer, Gregor Randerath und der damaligen Stadtarchivarin, Dr. Annekatrin Schaller untersucht.

Seit Februar 2005 erinnert eine Bronzetafel an der Friedhofsmauer an die mehr als 1400 Männer, Frauen und Kinder, die aus ihrer Heimat verschleppt wurden und in Monheim Zwangsarbeit leisteten. Sie kamen aus Russland, der heutigen Ukraine, aus Polen, aber auch Belgien, Italien und den Niederlanden.

Im Laufe der mehr als ein Jahr dauernden Recherchen stieß die Schüler-Gruppe auf den Namen Anatoli Kosubski, 1944 in Baumberg geboren als Kind ukrainischer Zwangsarbeiter.

Seine Bitte an den Bürgermeister, zu einem Besuch seines Geburtsortes Monheim eingeladen zu werden, war abgelehnt worden. Dass Anatoli und seine Frau auf Initiative der Gruppe am 8.5.2005 in Monheim eintrafen und eine Woche in Monheim verbringen konnten, gehört zu den unvergesslichen Höhepunkten des Projektes.

Die Gruppe erhielt 2006 für ihre Arbeit über Zwangsarbeit in Monheim im Landtag NRW den ersten Preis im Wettbewerb „Demokratie leben“.

Verlauf und Ergebnisse dieser Arbeit sind im folgendem Film „...Unseren treuen Mitarbeitern...“ festgehalten.

Wer mehr erfahren möchte, ist herzlich eingeladen zu einer kurzen Führung auf dem katholischen Friedhof:

Mittwoch, den 12.7.2017 um 11 Uhr und um 12 Uhr

Treffpunkt: das Grab der russischen Zwangsarbeiter