Die Firma Menk

- PUG - Graffiti - laute Musik - besprühte Kleidung

Metamorphose126 – Von einem verlassenen Ort zum HotSpot für die HipHop-Kultur und verschiedene Generationen

Am Zeugniswochenende, dem 3. – 5. Februar, haben die früheren Betonsteinwerke MENK und die Graffiti Gruppe „TUBUKU“ uns Schülern die Möglichkeit gegeben, einmal selbst die Spraydose in der Hand zu halten.

Das seit 2008 brachliegende MENK-Gelände an der Opladenerstraße wird ab Mitte Februar abgerissen. An diesen Ort soll eine Moschee, ein Kiesbau-Museum und verschiedene Immobilien gebaut werden. Die Inhaberin Lilo Ihringer stellte dem Graffiti Duo von TUBUKU das gesamte Fabrikgelände zur Verfügung, um die alten, verfallenen Wände vor dem Abriss noch einmal aufblühen zu lassen.

Unter dem Motto „Metamorphose126“ fand am Freitag & Samstag ein jahrgangsübergreifender Workshop mit Schüler/-innen der Peter-Ustinov-Gesamtschule statt. Von der 9. bis zu dem diesjährigen Abitur Jahrgang waren alle Altersklassen vertreten.

Am Freitag nach der Schule trafen wir uns mit Frau Stempkowski an den Toren des MENK-Geländes. Wir wussten noch nicht so recht, was oder wer uns dort erwarten würde, bis uns dann die zwei „funky“ TUBUKU Jungs Alex & Jarek begrüßt hatten. Nach einer kleinen Theoriestunde, in der die Motivation innerhalb einer Sekunde von 0 auf 100 gestiegen ist, durften wir selbst erst im Kleinen mit Stiften auf Papier unserer Kreativität freien Lauf lassen. Es entstanden erste Entwürfe und Ideen im Überfluss. Die Vorfreude auf den nächsten Tag war vorprogrammiert.

Samstag, 12 Uhr: Man machte sich noch halb im Schlaf auf den Weg zum MENK-Gelände. Jeder trug alte Kleidung oder langweilige Schuhe und Pullis, auf die man vielleicht rein zufällig ein Tröpfchen Farbe vergießen könnte. Und nun hieß es „Action“. Die Skizzen wurden ausgepackt, die ca. 2 m hohen Betonrohre inspiziert, Gasmaske und Handschuhe angezogen und erste Test-Sprühversuche an einer Wand konnten ausprobiert werden. Als es dann an die richtigen Betonrohre gehen sollte, waren wir zuerst sehr skeptisch, ob wir unsere Initialen, wie auf dem DIN-A4-Entwurf hier an diese für uns überdimensional großen, leeren Flächen bekommen können. Aber dieses Problem schafften die TUBUKU Jungs mit einem Spruch direkt aus der Welt: „Mach es einfach. Wenn es dir nicht gefällt, sprüh einfach drüber“. Wir konnten am Ende gar nicht aufhören zu sprühen. Immer wieder sind neue Ideen für leere Flächen der Rohre entstanden. Keine Stelle blieb unbesprüht. Auch unser Plan mit der Neugestaltung unserer alten langweiligen Kleidung ist vollends aufgegangen. Rot und blau besprühte Sneakers und ein Pulli mit dem „TUBUKU“ Logo werden uns nun immer an diesen abenteuerlichen Tag, voller neuer Erfahrungen, erinnern.

Täglich abends ab 18.00 Uhr lud man alle Stadtbewohner zu der Lichtinstallation ein. Das Gesamtergebnis von TUBUKU und auch von weiteren unzähligen Graffiti-Künstlern ist ein wahres Meisterwerk geworden. Man konnte sich frei auf dem Gelände bewegen und über die faszinierenden meterhohen Werke staunen, wie z.B. über ein gigantisches Eichhörnchen oder viele weitere Figuren und Schriftzüge im Inneren der großen Fabrikhallen. Mit Flutlichtern, einer kolossalen 3D-Projektion und passender Musik wurde die alte Fabrik wiederbelebt.

Für mich persönlich gehört dieses Wochenende zu eines meiner Lieblingsmomente in meinen gesamten 18 Jahren. Man wächst mit dem Anblick des alten, verfallenen Fabrikgeländes auf, aber erst in den letzten Tagen hat sie sich dieses für die junge Generation in Monheim, sowie auch für die Hip-Hop-Kultur zu einem echten HotSpot entwickelt. Ein Spielparadies, wo es immer mehr zu entdecken gibt, wo sich Graffiti-Künstler richtig austoben können. Es ist einfach ein Ort, der meiner Meinung nach gefehlt hatte, den es aber nicht mehr lange geben wird. Durch diese Aktion ist einem die Fabrik doch wieder sehr ans Herz gewachsen, was ich nicht nur von den jüngeren Besuchern zu hören bekam. Die Tatsache, dass diese Kunstwerke, in die so viel Kraft, Zeit, Geld, Mühe und vor allem Kreativität eingeflossen ist, in den nächsten Wochen in Schutt und Asche verwandelt werden, tut einem nun doch schon sehr weh. Doch genau das ist das Motto dieses Projektes: „Metamorphose – Die Verwandlung von einer Raupe zu einem Schmetterling, von einer Fabrik zu einem Treffpunkt der Stadtbewohner bis hin zum Abriss.“ Auch, wenn es uns nicht gefällt, Momente sind vergänglich, was bleibt ist lediglich ein Schatten von bunten Erinnerungen.

Gina Peters (18)

Fotos von Darleen Matzanke/Das Schuhfoto ist von Gina Peters

Telefon E-Mail

Anliegen und Anfragen beantworten wir gerne per E-Mail:
[E-Mail]sekretariat@gesamtschule.monheim.de

Gymnasiale Oberstufe:
[E-Mail]oberstufensekretariat@gesamtschule.monheim.de

Kontakt-formular Sprech-stunden

Anliegen und Anfragen beantworten wir gerne telefonisch:
Telefon: 02173 951-4311

Gymnasiale Oberstufe:
Telefon: 02173 951-4371

Nach oben