Die zwei Darstellen und Gestalten Kurse des neunten Jahrgangs besuchten am Montag, den 14.03.2016 das Junge Schauspielhaus in Düsseldorf, um sich das Stück „Der Junge mit dem Koffer“ (Mike Kenny) anzusehen, anschließend mit den Schauspielern das Stück zu reflektieren und in einem Workshop selber aktiv zu werden. Warum es eine ganz außergewöhnliche Theatererfahrung war, wollen wir euch hier erzählen.

Wir saßen auf Koffern Ganz anders als erwartet, ganz anders als gewohnt, wurden uns von den Platzanweisern sehr unhöflich und schroff unsere Plätze zugewiesen. Es standen auch nicht wie üblich Stühle im Publikumsraum, sondern Koffer, auf die wir uns setzten mussten. Und somit waren wir auch schon keine Zuschauer mehr, sondern Teil der Geschichte, Flüchtlinge, die in einem Lager auf die Weiterreise warten, eingekesselt von hohen, scheinbar unüberwindbaren Zäunen.

Was wir sahen Es herrscht Krieg. Naz muss fliehen. So wird er eines Tages von seinen Eltern mit nichts als einem Koffer in einen Bus gesetzt, ohne zu wissen, was ihn auf seiner Reise nach Europa erwartet, wo sein Bruder bereits lebt. Sein Weg führt durch die Wüste, über Gebirge und über das Meer. Er lernt ein Mädchen kennen und gemeinsam stellen sie sich den Gefahren und kämpfen sich durch eine Welt, die vergessen zu haben scheint, dass Kindern eine Kindheit zusteht.

Was wir mitnehmen Es mag wohl kaum vorzustellen sein, wie Kinder alleine tausende von Kilometern hinter sich legen auf der Suche nach einem neuen, einem besseren Leben. In dieser eindrucksvollen Aufführung wurde uns jedoch ein Einblick vermittelt, den man wohl sonst nur schwer erhalten kann. So sprachen einige der Schülerinnen in der Nachbesprechung davon, eine Gänsehaut bekommen zu haben. Wir erlebten die Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, aber auch den Mut, den Zusammenhalt und die Hoffnung einer Flucht mit.

Frau Casas Navarro und Frau Stempkowski